Presse

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Ein mitreißendes Fest für die Sinne

Das Acros Trio zelebriert im Sudhaus von Schloss Seefeld spanische und iberoamerikanische Musik?Das Acros Trio [...] orientierte sich allerdings nicht an den üblichen Grenzen der kammermusikalischen Ästhetik. [...] Das gestalterische Spektrum reichte von ungestümem Poltern über Tanzsalon-Romantik bis hin zu süßlich zäher Melancholie. [...]

Wohl noch nie erlebte der Saal in einem klassischen Konzert derartige Klangfluten [...]. Drei erzählerische Tangos [...] arrangierte das Trio zu einer dreisätzigen Gesamtform mit dem chromatisch gefärbten, lyrischen ‘Canciãn al árbol del Olvido’ in der Mitte. Emotional zwischen extremen Ausprägungen wogend eröffnete ‘Cafetín de Buenos Aires’ die Reihe, die ‘La vi llegar’ feurig und mit mächtiger Substanz beendete.

Empfindsamer und klanglich feinsinniger nuancierte das Trio die spanischen Werke. Mit der Fantasie ‘Círculo’ op.91 von Joaquín Turina entwarf das Klaviertrio einen suggestiven Tageslauf vom Erwachen über mittägliche Ausgelassenheit bis zur romantischen Abendstimmung. Die ‘Canciones populares espanolas’ von Manuel de Falla sind reizvolle Miniaturen von ausgeprägten Charakteren, die eine entschiedene Formulierung fanden.?Ein Fest für die Sinne, vom Publikum begeistert aufgenommen und mit einer Tango-Zugabe beendet.

REINHARD PALMER

FRANKFURT NEW PRESS

Ein klassischer Ohrwurm und musikalisches Feuerwerk

[...] Und direkt entzündete sich mit den „Cuatro Estaciones Porteñas“ von Piazzolla ein wahres Feuerwerk an gezupften, gehämmerten, in wilden Synkopen vorandrängenden Rhythmen, das dem Publikum regelrecht einheizte, dazwischen aber melodiöse, lyrische Ruhepausen einfließen ließ – um plötzliche wieder „Anlauf“ zu nehmen. [...] Mit der Komposition „Pajarillo con vibrato“ von Alejandro Loguercio, endete der Abend. Zum Schluss baute sich der Klang der drei Instrumente wie zu einem großen Orchester auf; es lebte und bebte, Crescendi und Decrescendi wechselten sich in schneller Folge ab, und der krachende Schluss riss die Hörer fast von den Stühlen.?Jeder dieser drei jungen, überaus fröhlichen und sympathischen Künstler beherrschte sein Instrument nicht nur optimal, sondern verzauberte sein Publikum mit einer so ausgereiften, hingebungsvollen Musikalität, dass niemand dieses Konzert so schnell vergessen wird.

ALI

SÜDDEUTSCHE NEWSPAPER

ÜBERSCHÄUMENDE VIELFALT?

Tangos und Klassik: Die Debüt-CD des Acros Trios

[...] Die in Europa wenig bekannten Werke haben mit der Unterscheidung zwischen E- und U-Musik nichts im Sinn. Sie sind anspruchsvoll, emotional und der Folklore verpflichtet – in zwei Werken durch die Ensembleerweiterung einer Cuatro, der aus dem Norden Südamerikas stammenden viersaitigen Gitarre, verdeutlicht. Dass für die Klaviertrio-Besetzung meist Arrangements notwendig sind, spielt weniger eine Rolle. Entscheidend ist die Interpretation, und das Ergebnis spricht für sich: eine packende CD von überschäumenden Vielfalt, Farbigkeit und Erlebnistiefe.?Die „Cuatro estaciones porteñas“ von Astor Piazzolla sind für ein größeres Ensemble gedacht, doch der leidenschaftliche Ansatz des Acros Trios lässt an Substanz nichts vermissen. [...]

Und Alejandro Loguercio, der Geiger des Acros Trios, bediente sich der Folklore seiner venezolanischen Heimat, um mit „Pajarilo con Vibrato“ für die CD eine weltmusikalisch gefärbte Synthese aus Klassik und Jazz zu kreieren.?Die bekanntesten Komponisten der CD sind neben Piazzolla zwei Spanier: Manuel de Falla und Joaquin Turina. Von Ihm stammt das einzige Originalwerk für Klaviertrio („Círculo“, op.91). Ein Stück, mit dem das Acros Trio seine hohen Qualitäten am deutlichsten exponiert.

REINHARD PALMER

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